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Aus den Magazinen des Landesarchivs (Mai 2012)
Festzelt zu den Feierlichkeiten der Silberhochzeit des Fürstenpaares Georg und Maria (Marie) Anna zu Schaumburg-Lippe (1907) (Staatsarchiv Bückeburg, S 1 B Nr. 3528 Bl. 1)
Am 16. April 1907 feierte das schaumburg-lippische Fürstenpaar Georg und Marie seine Silberhochzeit. Unter den zahlreichen Gästen war auch der Deutsche Kaiser Wilhelm II., der dem silbernen Brautpaar die inzwischen im hessisch-preußischen Teil Schaumburgs liegende Stammburg des Hauses zum Geschenk machte. Die Feierlichkeiten begannen bereits am Vortag mit Empfängen, Essen und einer Theater- und Musikaufführung im Stadttheater. Am Tag der Silberhochzeit selbst fand vormittags ein Festgottesdienst in der Stadtkirche und nachmittags als besonderer Höhepunkt ein „Festzug der Landbevölkerung des Fürstentums“ statt.
Auf dem Schlossplatz wurde deswegen ein Baldachin errichtet, von dem aus das Fürstenpaar die Glückwünsche der Schaumburg-Lipper entgegennehmen konnte: ein Podest, das von vorne über einige Treppenstufen erreichbar war. Nach hinten geschlossen, befand sich zu den Seiten eine halbhohe Brüstung, darüber Säulen, die das Dach mit angedeuteten Kuppeln trugen. Der Schmuck des Baldachins machte vor allem auch die Zugehörigkeit der Jubilare zu Familien des deutschen Hochadels deutlich.
Georg zu Schaumburg-Lippe wurde am 10. Oktober 1846 als Erbprinz in Bückeburg geboren, seine Frau Maria (Marie) Anna am 14. März 1864 als Prinzessin von Sachsen-Altenburg in Altenburg, wo sie am 16. April 1882 auch heirateten. Neben einer silbern geschmückten Pflanzengirlande prägten weiß-rot-blaue schaumburg-lippische und weiß-grüne sachsen-altenburgische Fahnen das Dach und über dem Aufgang war ein gekröntes Allianzwappen der beiden Familien angebracht.
Den abgebildeten Entwurf des Festzelts genehmigte Fürst Georg am 28. März 1907 persönlich durch seine Unterschrift.