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Zuständigkeiten der Abteilungen des Landesarchivs

Abteilung Hannover

Die Überlieferung der obersten Landesbehörden und zentralen Fachbehörden des Landes Niedersachsen sowie aller übrigen Dienststellen der Landesverwaltung im ehemaligen Regierungsbezirk Hannover (mit Ausnahme des Landkreises Schaumburg), der seinen Zuschnitt der Bezirksreform von 1978 verdankte, findet sich in der Abteilung Hannover.

Bis 1978 war der regionale Sprengel des damaligen Hauptstaatsarchivs erheblich größer und umfasste die drei Regierungsbezirke Hannover, Hildesheim und Lüneburg, die aus den welfischen Fürstentümern Calenberg (mit Göttingen und Grubenhagen) und Lüneburg sowie dem Fürstbistum Hildesheim hervorgegangen waren. Damit sind bis 1978 die Unterlagen der Mittel- und Unterbehörden sowie Gerichte aus diesem Bereich in der Abteilung Hannover überliefert, während seit 1978 die Abteilungen Stade und Wolfenbüttel für diese Behörden in den Landkreisen der ehemaligen Regierungsbezirke Lüneburg und Braunschweig zuständig sind.

Eine Außenstelle der Abteilung Hannover befindet sich in Clausthal. Dort wird in Kooperationmit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG)

das Bergarchiv betrieben, in dem das Archivgut der Harzer Bergbauverwaltung, insbesondere des Oberbergamts Clausthal bzw. in seiner Vorgängerbehörden seit dem 16. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert überliefert wird. Weiterhin gibt es hier Akten der allgemeinen Verwaltung und von fiskalischen Betrieben, die nach Auflösung oder Verkauf an die Clausthaler Bergbehörde abgegeben worden sind.

Im Niedersächsischen Landesarchiv ist die Abteilung Hannover außerdem für die archivfachliche Ausbildung zuständig und nimmt die Leitung und fachliche Verantwortlichkeit für die Gesamtbibliothek wahr.

NLA -- Standort AUrich --

Abteilung Aurich

Für die Überlieferung der staatlichen Behörden und Gerichte und deren Rechts- und Funktionsvorgänger mit regionaler Zuständigkeit im historischen Territorium Ostfriesland ist die Abteilung Aurich zuständig. Das 1464 zur Reichsgrafschaft erhobene Ostfriesland fiel nach dem Aussterben seines angestammten Regierungshauses 1744 an Preußen, wurde 1815 Teil des Königreichs Hannover und gelangte 1866 zusammen mit diesem erneut an Preußen. Die räumliche Zuständigkeit der Abteilung erstreckt sich seit jeher auf dieses Gebiet, das bis 1978 dem Regierungsbezirk Aurich entsprach und heute durch die kommunalen Gebietskörperschaften Stadt Emden sowie die Landkreise Aurich, Leer und Wittmund zu definieren ist.

In der Abteilung Aurich werden die Bestände der Stiftung Niedersächsisches Wirtschaftsarchiv für den Bereich Ostfriesland verwahrt. Sie sind in Arcinsys erschlossen und - soweit die Archivalien keinen Schutzfristen unterliegen - frei recherchierbar. Weitere Informationen zur regionalen Wirtschaftsgeschichte bietet das Projekt "Wirtschaftsgeschichtliche Dokumentation" ( WiGeDok) für die Ems-Dollart Region in Ostfriesland und der Provinz Groningen.

Abteilung Bückeburg

Seit dem 1. Februar 1978 ist die Abteilung Bückeburg zuständig für die staatlichen Behörden im Landkreis Schaumburg; ausgenommen sind die obersten Landesbehörden und die zentralen Fachbehörden mit Sitz im Landkreis Schaumburg, die in der Abteilung Hannover verwahrt werden. In Bückeburg überliefert wird beispielsweise das Archivgut der Amtsgerichte und des Landgerichts, des Finanzamtes, Katasteramtes oder Staatlichen Baumanagements im Landkreis.

Die Unterlagen der territorialen Vorgänger des Landkreises Schaumburg, der in seiner heutigen Gestalt am 1. August 1977 im Rahmen der niedersächsischen Kreisreform durch die Zusammenlegung der Landkreise Schaumburg-Lippe und Grafschaft Schaumburg entstand, werden ebenfalls in der Abteilung Bückeburg überliefert. Durch die Kreisreform wurden die meisten Gebietsteile politisch wieder zusammengeführt, die im Mittelalter die (alte) Grafschaft Schaumburg ausgemacht hatten, durch die Teilung der Grafschaft im Jahre 1647 jedoch getrennt worden waren.

Die "Fürstlich Schaumburg-Lippische Hofbibliothek" (Bibliothekssigel: 58) wird von der Abteilung Bückeburg betreut.

Abteilung Oldenburg

Seit 1978/80 ist die Abteilung Oldenburg zuständig für die Überlieferung der staatlichen Behörden im Bereich der Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Friesland, Oldenburg, Wesermarsch und Vechta und in den Städten Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven. Die Grenzen dieses Gebiets entsprechen bis 1667 denen der alten Grafschaft Oldenburg und der Herrschaft Jever, von 1667-1773 denen der Grafschaft Oldenburg in der dänischen Epoche, von 1773-1918 denen des Herzogtums bzw. Großherzogtums Oldenburg, von 1918-1946 denen des Freistaates/Landes Oldenburg und von 1946-1978 denen des Verwaltungsbezirkes Oldenburg. In den Magazinen der Abteilung Oldenburg wird somit das Schriftgut der zentralen Registraturen sowie aller in diesen Gebieten ansässigen Mittel- und Unterbehörden aufbewahrt.

Bildrechte: NLA

Abteilung Osnabrück

Im Niedersächsischen Landesarchiv ist die Abteilung Osnabrück für die Mittel- und Unterbehörden des Landes in der Stadt Osnabrück und in den Landkreisen Osnabrück, Emsland und Grafschaft Bentheim zuständig. Die Grenzen dieses Gebietes entsprechen denen des Regierungsbezirks Osnabrück (1885-1978) bzw. der Landdrostei Osnabrück (1823-1885). Sie lassen sich auf die vier alten Gebietsteile Fürstbistum Osnabrück, Grafschaft Bentheim, Niedergrafschaft Lingen und Amt Meppen und Stadt Osnabrück zurückführen, deren historische Überlieferung neben den umfangreichen Beständen der säkularisierten Kirchen und Klöster den Grundstock des Archivs darstellen.

In Ergänzung zur staatlichen Überlieferung findet sich in der Abteilung Osnabrück auch Archivgut anderen Ursprungs, wie Nachlässe und Abgaben von Personen, Hof- und Gutsarchive, Unterlagen von wirtschaftlichen und sozialen Organisationen sowie von Parteien, Verbänden und Vereinen.

Im Rahmen von Kooperationen werden die Stadt Osnabrück, die Universität und Hochschule Osnabrück sowie der Landkreis Osnabrück und die kreisangehörigen Städte und Gemeinden betreut.

Bildrechte: PHOTOGRAPHIE Martin Elsen www.schoenes-foto.de

Abteilung Stade

Bis zur Gebiets- und Verwaltungsreform 1978 war die Abteilung Stade zuständig für die staatlichen Behörden und Gerichte im Regierungsbezirk Stade, dessen Grenzen sich über die Landdrostei Stade auf die weltlichen Herzogtümer bzw. auf die mittelalterlichen geistlichen Fürstentümer Bremen und Verden sowie das 1731 vom Kurfürstentum Hannover erworbene Land Hadeln zurückführen lassen.

Die territoriale Zuständigkeit veränderte sich 1978 und die Abteilung Stade ist seitdem zuständig für die Überlieferung des Archivguts der staatlichen Behörden und Gerichte im Gebiet des von 1978 bis 2004 bestehenden Regierungsbezirks Lüneburg, in dem der alte Regierungsbezirk Stade und große Teile des alten Regierungsbezirks Lüneburg aufgegangen waren. Das bis 1978 geschlossene archivwürdige Schriftgut aus dem Altbezirk Lüneburg gelangt jedoch weiterhin an die vorher dafür zuständige Abteilung Hannover.

Die Abteilung Stade ist zudem zuständig für die Verwahrung und Vorlage der geschlossenen Grundbücher der Freien und Hansestadt Hamburg.
Anfragen und Benutzungsanträge zu diesen Grundbüchern richten Sie bitte an das Staatsarchiv Hamburg. Privatpersonen benötigen für die Benutzung eine Genehmigung des zuständigen Amtsgerichts bzw. Grundbuchamtes.

Abteilung Wolfenbüttel

Für die staatlichen Behörden und Gerichte sowie deren Rechts- und Funktionsvorgänger mit regionaler Zuständigkeit im Gebiet des bis 1946 selbstständigen Landes Braunschweig (Fürstentum Wolfenbüttel, Herzogtum bzw. Freistaat Braunschweig), das seit dessen Integration in das Land Niedersachsen mit dem Verwaltungsbezirk Braunschweig identisch war, ist die Abteilung Wolfenbüttel zuständig. Es handelt sich um die früheren Stadtkreise Braunschweig und Salzgitter, die Landkreise Goslar (seit 1941), Helmstedt (bis 1945 mit Exklave Calvörde), Holzminden (bis 1941) und Wolfenbüttel sowie die 1972 bis 1977 aufgelösten Landkreise Braunschweig (mit Exklave Thedinghausen), Gandersheim und Blankenburg, dessen Gebiet durch die Teilung Deutschlands allerdings zum größten Teil zur DDR gehörte. 1978 erhielt der nunmehrige Regierungsbezirk Braunschweig mit der Angliederung des Landkreises Gifhorn sowie der im Gebiet des aufgelösten Regierungsbezirks Hildesheim belegenen Landkreise Peine, Northeim, Göttingen, Osterode und der Stadt Wolfsburg erheblichen Zuwachs. Das bis 1978 geschlossene archivwürdige Schriftgut aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Hildesheim gelangt weiterhin in die vorher dafür zuständige Abteilung Hannover.

Aufgrund entsprechender Vereinbarungen nimmt die Abteilung Wolfenbüttel die Aufgaben eines Kreisarchivs für die Landkreise Goslar und Wolfenbüttel sowie eines Stadtarchivs für die Städte Wolfenbüttel und Bad Gandersheim wahr.

Die Abteilung Wolfenbüttel ist zudem Sitz der Stiftung Niedersächsisches Wirtschaftsarchiv.
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