Hier finden Sie früher vorgestellte Archivalien
Aus den Magazinen des Landesarchivs (Februar 2012)
Oppermannsche Vogelsammlung als Grundstock für das heutige Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg (1835) (Staatsarchiv Oldenburg, Rep. 751, Akz. 2010/054, Nr. 3)
Am Anfang des Naturkundemuseums in Oldenburg – bzw. des Landesmuseums Natur und Mensch, wie es seit 2001 heißt – steht ein Kaufvertrag. Der Kreisarzt und Präparator Dr. Otto Ernst Oppermann in Delmenhorst, ein typischer Naturaliensammler der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, veräußerte im Juni 1835 seine 9800 Insekten sowie 490 Vogel- und 26 Säugetierpräparate umfassende Sammlung an seinen Landesherrn Großherzog Paul Friedrich August (1783-1853) von Oldenburg. Diesem war die Oppermannsche Privatsammlung, die anfangs einen wesentlichen Teil der großherzoglichen Naturkundlichen Sammlung ausmachen sollte, immerhin 3.000 Reichstaler in Gold wert.
Ein Jahr später, im Mai 1836, brachte Kammerherr Baron von Rennenkampf im Auftrag des Großherzogs die unter anderem noch um Mineralien erweiterte Sammlung in einem eigenen Haus in der Huntestraße gegenüber vom Schloss in Oldenburg unter, so dass sie der Öffentlichkeit zugänglich wurde. So konnte das Landesmuseum Natur und Mensch, das zu den ältesten Museen in Niedersachsen gehört, im Jahr 2011 sein 175jähriges Bestehen feiern.
Zur Vorbereitung des bedeutenden Jubiläums zählte u.a. die Übergabe sämtlicher noch vorhandenen wissenschaftlichen Korrespondenzen aus dem 19. Jahrhundert an das Staatsarchiv Oldenburg. Hier wurden die Unterlagen erstmals geordnet und verzeichnet, so dass sie sowohl von den Wissenschaftlern bei der Betreuung der Museumssammlungen als auch von der interessierten Öffentlichkeit genutzt werden können. Aktuell ausgewertet wurden die Korrespondenzen bereits für das im August 2011 erschienene und von den Museumsmitarbeitern Kay Fuhrmann und Dr. Carsten Ritzau verfasste Buch „Vögel. Die ornithologische Sammlung des Landesmuseums Natur und Mensch Oldenburg“.