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Aus den Magazinen des Landesarchivs (Mai 2017)

„Jauchtzendes Stade über den vollkommen= und herrlichsten Sieg“. Druckschrift zum Sieg Karls XII. über die russische Armee bei Narva im Jahr 1700 (NLA Stade Rep. 5a Nr. 815)


Mit dem Sieg über die russische Armee in der Schlacht bei Narva (Estland) unterstrich Karl XII. zu Beginn des Großen Nordischen Krieges (1700-1721) die schwedische Vorherrschaft im Ostseeraum. Mit der Eroberung Warschaus und Krakaus besiegte er 1702 auch Polen als zweiten Konkurrenten. Peter I. unternahm gewaltige Rüstungsanstrengungen und modernisierte die russische Armee und Flotte. In der Schlacht bei Poltawa (Ukraine) erlitt Karl XII. 1709 gegen das russische Zarenreich eine verheerende Niederlage. Damit begann der Abstieg Schwedens und der Aufstieg Russlands zur europäischen Großmacht.

Die vom königlich-schwedischen Buchdrucker Caspar Holwein in Stade gedruckte und von Johann Hinrich Beye verfasste Schrift verkündete aller Welt, dass in Stade, der Hauptstadt der Herzogtümer Bremen und Verden, am 15. Februar 1701 der schwedischen Sieg in der Schlacht bei Narva mit gebührendem Pomp gefeiert wurde und dass sich ihre Bewohner als loyale „Untertanen“ erwiesen. Das von Baron Nils Gyldenstern als Generalgouverneur von Bremen-Verden – zugleich Befehlshaber über alle schwedischen Truppen in Deutschland –angesetzte Dankfest wurde mit einem Gottesdienst in der königlichen Etatskirche und einer Komposition des berühmten Organisten Vincent Lübeck eingeläutet. Das Dankfest endete am Abend eindrucksvoll mit einem Feuerwerk „zu allgemeiner allerunterthänigster Freuden=Bezeugung“. Die Provinzhauptstadt war mit „vielen tausend Freuden=Kertzen“ illuminiert.

 
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