Veröffentlichungen des Niedersächsischen Landesarchivs
Band 7
Johann Carl Bertram Stüve 1798-1872. Beiträge zu Leben und Werk, herausgegeben von Christine van den Heuvel, Thomas Brakmann, Nina Reißig, ca. 384 S., ca. 39 Abb., geb., Schutzumschlag, 15,5 x 23 cm ISBN 978-3-8353-5562-0, € 35,00
Konservativer, Liberaler, Reaktionär? Neue Sichtweisen auf den Osnabrücker Bürgermeister und hannoverschen Innenminister Johann Carl Bertram Stüve
Johann Carl Bertram Stüve gehört heute zu den vergessenen Politikern des 19. Jahrhunderts. Als langjähriger Bürgermeister der Stadt Osnabrück und Innenminister des Königreichs Hannover (1848-1850) galt er in den 1830er Jahren zunächst als Liberaler, der sich für die Bauernbefreiung und das hannoversche Staatsgrundgesetz einsetzte. Sein Eintreten gegen die einseitige Aufhebung des Grundgesetzes durch Ernst August 1837 machte ihn deutschlandweit bekannt. Als sich Stüve nach 1848 zum Gegner der Mehrheit der Frankfurter Nationalversammlung entwickelte, die einen kleindeutschen Nationalstaat unter Preußens Führung forderte, brachte ihm dies die Diskreditierung durch die borussische Geschichtsschreibung ein.Der Tagungsband nimmt zentrale Stationen von Stüves Leben und Wirken sowie seine politischen und persönlichen Überzeugungen neu in den Blick und zieht ein Resümee der bisherigen Stüve-Forschung.
Band 6
»Captain Behring’s Journal«. Unbekannte Dokumente zu Vitus Jonassen Berings Kamtschatka-Expeditionen, herausgegeben von Gerd van den Heuvel, 141 S., 63 farb. Abb., geb., Schutzumschlag, 15,5 x 23 cm, ISBN: 978-3-8353-5237-7, € 24,00
Sibirien und Amerika – Vom Meer getrennt oder durch Land verbunden? Unbekannte deutschsprachige Dokumente zu den Kamtschatka-Expeditionen von Vitus Bering.
Die noch von Zar Peter angeordnete Kamtschatka-Expedition (1725-1730) unter Leitung des dänischen Kapitäns Vitus Bering sollte die Frage beantworten, ob zwischen Sibirien und Amerika eine Landverbindung bestand und zugleich den äußersten Osten Russlands weiter erschließen und kartographieren. Der von Bering verfasste Expeditionsbericht stieß in Russland weniger auf Interesse, umso mehr aber in Westeuropa, wo schon bald französische und englische Übersetzungen erschienen. Ihre Textvorlagen jedoch blieben bisher im Dunkeln.
Die vorliegende Edition präsentiert die ursprüngliche, deutschsprachige Version des Berichts, die im Niedersächsischen Landesarchiv in Hannover überliefert wurde und die zugleich die umfangreichste Version des Expeditionsberichtes darstellt. Ergänzt wird dieser Report durch eine reich illustrierte Karte des Expeditionsverlaufs aus dem Bestand der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek. Zusammen mit der ebenfalls edierten »Kurtzen Geographischen Beschreibung des Königreichs Siberien«, einem Dokument, das als geheim eingestuft wurde und am Ende der Zweiten Kamtschatka-Expedition (1733-1743) entstand, erschließt die Edition damit erstmals zwei bisher unbekannte Quellen zu Berings Kamtschatka-Reisen.
Bilderbücher - Reimgeschichten Leben, Werk und Wirkung des Bückeburger Kinderlyrikers Adolf Holst, herausgegeben von Stefan Brüdermann und Sebastian Schmideler, 445 S., 101, z.T. farb. Abb., geb., Schutzumschlag, 15,5 x 23 cm ISBN 978-3-8353-3874-6 (2021), € 29,90
Über Leben, Werk und Rezeption des reimenden Kinderbuchautors Adolf Holst (1867-1945).
Adolf Holst (1867-1945) zählt mit über 200 Bilderbüchern zu einem der produktivsten Kinderbuchautoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu seinen beliebtesten Werken gehören »Hans Wundersam«, »Die Schule im Walde« und »Die Hochzeit im Walde«. Bekannt wurde er zudem als Herausgeber von Auerbachs »Deutschem Kinderkalender«. Holst war nach einer Zeit als Hauslehrer und Schulleiter in Italien als Prinzenerzieher und Bibliothekar am Bückeburger Hof tätig und lebte ab 1918 als freier Autor in Bückeburg. Dieser reich illustrierte Band versammelt interdisziplinäre wissenschaftliche Beiträge zu Leben, Werk und Wirkung des deutschen Kinderbuchautors, die aus einem Kolloquium im Niedersächsischen Landesarchiv Abteilung Bückeburg hervorgegangen sind. Ein gutes Dutzend Aufsätze befasst sich mit Aspekten seiner Biographie, der Zusammenarbeit mit Illustratoren und der Rezeption seiner Werke und eröffnet illustrationshistorische, kinderliteraturwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf diesen seinerzeit populären Autor. Zusammen mit einem vollständigen Werkverzeichnis liegt damit eine der umfangreichsten Betrachtungen zu Adolf Holst vor.
Band 4
75 Jahre Niedersachsen Einblicke in seine Geschichte anhand von 75 Dokumenten, herausgegeben von Sabine Graf, Gudrun Fiedler und Michael Hermann, 407 S., 135, z.T. farb. Abb., geb., Leinen, Schutzumschlag, 17 x 24 cm ISBN 978-3-8353-3873-9 (2021), € 29,90
Eine Annäherung an die Geschichte des Landes Niedersachsen anhand von 75 Dokumenten aus dem Niedersächsischen Landesarchiv.
Am 1. November 2021 wird das Land Niedersachsen 75 Jahre alt. Von der Gründung des Landes im Jahr 1946 bis heute haben die Geschehnisse aus dieser Zeit eine Fülle an Material hinterlassen: Spuren der Vergangenheit, die das Niedersächsische Landesarchiv in seinen sieben Abteilungen verwahrt. Mit 75 ausgewählten Dokumenten gibt das Landesarchiv Einblick in diese umfangreiche und breit gefächerte schriftliche Überlieferung, die vor allem aus den Behörden, Gerichten und sonstigen Stellen des Landes stammt. Sie stehen in besonderer Weise für bedeutende Ereignisse und Entwicklungen in der Geschichte des Bundeslandes und seiner Regionen und werden von Archivar / Innen und Historiker / Innen des Landesarchivs in 75 Beiträgen in ihren historischen Kontext eingeordnet. Daraus entsteht ein Kaleidoskop an Themen, das dazu anregt, die Geschichte von Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur in Niedersachsen neu zu entdecken: von der schwierigen Nachkriegszeit über strukturelle und gesellschaftliche Wandlungsprozesse bis hin zu den Auswirkungen der Wiedervereinigung und aktuellen Themen der jüngsten Vergangenheit.
Band 3
Friedensordnung und machtpolitische Rivalitäten Die schwedischen Besitzungen in Niedersachsen im europäischen Kontext zwischen 1648 und 1721, herausgegeben von Beate-Christine Fiedler und Christine van den Heuvel, 375 S., 34, z. T. farb. Abb., geb., Schutzumschlag, 15,5 x 23
ISBN: 978-3-8353-3588-2 (2019), € 29,90
Konflikte, Frieden und Diplomatie im Nordwestdeutschen Raum nach dem 30-jährigen Krieg.
Der Friedensschluss von Münster und Osnabrück 1648 bedeutete für die nordwestdeutschen Territorien das offizielle Ende des 30-jährigen Krieges. Doch durch die Präsenz der schwedischen Großmacht in den Herzogtümern Bremen und Verden kam es in den folgenden Jahrzehnten immer wieder zu Konflikten mit den norddeutschen Anrainerstaaten. Diese Auseinandersetzungen wechselnder Allianzen führten unter dem Einfluss der vordringenden neuen Großmacht Russland letztlich in den Großen Nordischen Krieg. Erst die zwischen 1719 und 1721 vereinbarten Friedenschlüsse realisierten dann die »Ruhe im Norden«.
Die Beiträge blicken aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Fragilität dieser politischen und militärischen Allianzen, auf die Auswirkungen der dynastischen Verbindungen und den konfessionellen Einfluss auf staatliche Bündnissysteme im norddeutschen Raum. Thematisiert werden zudem die Kommunikationsräume von Diplomatie und Gesandtschaften sowie die Handlungsfelder ihrer Akteure in der Epoche zwischen 1648 und 1721.
Band 2
Russlands Blick nach Nordwestdeutschland Politisch-dynastische Beziehungen vom 16. bis frühen 20. Jahrhundert im Spiegel von Dokumenten aus dem Niedersächsischen Landesarchiv, herausgegeben von Gerd Steinwascher, 295 S., 60 Abb., kart., 15,5 x 23,0, ISBN: 978-3-8353-3354-3 (2018), € 29,90
Wie auch in anderen deutschen Regionen ist die Geschichte Nordwestdeutschlands von europaweiten Außenbeziehungen geprägt gewesen. Niedersächsische Territorien wurden in Personalunion von der schwedischen, dänischen und britischen Krone regiert, aber auch zum russischen Kaiserhaus gab es über die Jahrhunderte enge Verbindungen.
Die Autoren des Bandes beschäftigen sich mit den Beziehungen niedersächsischer Territorien zu Russland, vornehmlich in der Zeit vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Grundlage hierfür bieten Archivalien, die im Niedersächsischen Landesarchiv - insbesondere an den Standorten Hannover, Oldenburg und Wolfenbüttel - verwahrt werden und dort der Forschung zur Verfügung stehen. Erstmals werden hier bisher unerschlossene Quellen sichtbar gemacht, welche die politisch-diplomatischen Kontakte und dynastischen Verbindungen der Welfen und des Hauses Oldenburg zum russischen Kaiserhaus widerspiegeln.
Band 1
Geschichte Niedersachsens in 111 Dokumenten, herausgegeben von Christine van den Heuvel, Gerd Steinwascher und Brage Bei der Wieden, 495 S., 264 farb. Abb., geb., Schutzumschlag, 17 x 24, ISBN: 978-3-8353-1960-8 (2016), € 29,90
Ein Streifzug durch die Geschichte Niedersachsens dargestellt in 111 Dokumenten aus dem Niedersächsischen Landesarchiv
Archivalien sind stumm, doch sie lassen sich zum Sprechen bringen. Sie sind Produkte momentaner Ereignisse, aber sie verweisen stets auf größere historische Zusammenhänge. Als »Arche Noah der Überlieferung« (Reinhart Koselleck) verwahrt das Niedersächsische Landesarchiv in seinen sieben Standorten ca. 100 Regalkilometer an Urkunden, Akten und Karten, von denen die Archivar-Historiker/Innen des Landesarchivs hier einige Dokumente zum Sprechen bringen. Weniger unter dem Gesichtspunkt der optischen Ästhetik als mit Blick auf die Aussagekraft der einzelnen Archivalien werden 111 Beispiele aus der 1200-jährigen Überlieferung des niedersächsischen Raumes ausgewählt und in ihrem historischen Kontext erläutert. Die sich daraus ergebenden Geschichten werden in ihrer Summe zu einer Geschichte der Menschen und ihrer Umwelt in Niedersachsen mit zum Teil überraschenden Sichtweisen auf die deutsche und europäische Geschichte.