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Unter Beteiligung des Landesarchivs fand in Aurich bereits zum dritten Mal eine Notfallübung statt

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Erstversorgung der durchnässten Unterlagen
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Freerk Steinbömer (NLA) holt als Mitglied des Bergungsteams Unterlagen aus dem Gebäude

Zum dritten Mal seit seiner Gründung 2012 probte der „Notfallverbund zum Kulturgutschutz in Katastrophenfällen für die Stadt Aurich“, dem neben dem Niedersächsischen Landesarchiv – Abteilung Aurich auch die Stadt Aurich und die Ostfriesische Landschaft angehören, am Montag, den 4. September 2023, den „Ernstfall“.

Simuliert wurde der Ausbruch eines Feuers im Historischen Museum der Stadt Aurich, der von der Auricher Feuerwehr mit Löschwasser bekämpft werden musste. Um einen möglichst realitätsgetreuen Eindruck zu erhalten wurden die Übungsmaterialien – ausgesonderte Bücher, Papierunterlagen, Textilien und andere Objekte – von der Freiwilligen Feuerwehr angezündet, mit Wasser gelöscht und dann noch mit Asche verrieben.

Die Freiwillige Feuerwehr war aber auch vor Ort, um mit ihrem Einsatzwagen die acht Notfallcontainer des Notfallverbundes anzuliefern, die neben Klapptischen und -stühlen, Verpackungsmaterialien (vom Seidenpapier über Stretch- und Luftpolsterfolien bis hin zu Transportkisten), persönliche Schutzkleidung (Handschuhe, Helme, Overalls etc.) auch Utensilien zur Dokumentation (Block, Bleistift) enthalten. Zudem betraten zwei Feuerwehrmänner mit Atemschutzgeräte das Gebäude, um erste Kulturgüter zu bergen.

Erst nachdem das Gebäude durch die Feuerwehr offiziell freigegeben worden war, konnte der Notfallverbund tatsächlich aktiv werden. Eine dreiköpfige Einsatzleitung des Historischen Museums organisierte den Aufbau der einzelnen Übungsstationen und teilte die über dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Notfallübung ihren Aufgaben zu. So wurde ein Bergungsteam gebildet, das die weiteren Objekte aus dem Museum holen sollte, und Mitarbeitende abgestellt, die die Objekte zu begutachten und zu entscheiden hatten, ob diese Beschädigungen aufwiesen und sofortiger Handlungsbedarf bestand. Schließlich mussten alle geborgenen Objekte registriert und ggf. bei den „Erstversorgungsstationen“ weiter behandelt werden.

Auch an mögliche Störungen des Übungsablaufes wurde gedacht. Ein Außenstehender sollte versuchen, sich in den inneren Bereich der Absperrung zu begeben und – wenn möglich – auch das eine oder andere Objekt „mitgehen lassen“. Allerdings wurden Kolleginnen und Kollegen sofort auf den Mann aufmerksam und haben ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass er sich außerhalb der Absperrung aufzuhalten habe.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den verschiedenen Kultureinrichtungen in der Stadt Aurich haben sich mit großem Engagement an der Notfallübung beteiligt. Durch den gemeinsamen Einsatz konnten nahezu alle vorbereitenden Materialien geborgen, registriert und behandelt werden.

In einer Nachbesprechung wird es darum gehen, ein Resümee zu der Notfallübung zu ziehen, um – soweit nötig – die Abläufe noch zu verbessern. Denn der Notfallverbund will für einen tatsächlichen Katastrophenfall gerüstet sein, auch wenn dieser hoffentlich niemals eintreten wird.

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Vorbereitung des Übungsmaterials
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Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Aurich rettet mit Atemschutzgeräten die wichtigsten Objekte, bevor das Gebäude offiziell freigegeben wurde
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