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Die Matthaeis in Verden: Familiennachlass in der Abteilung Stade erschlossen

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Stammbaum der Familie Matthaei
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Zeichnung der Lippequelle von Oswalt Stahl

Im September 2022 hat das Niedersächsische Landesarchiv, Abt. Stade den Nachlass der Familie Matthaei als Schenkung erhalten. Die vorhandenen Archivalien stehen zum Großteil im Zusammenhang mit der Familienforschung, die vor allem Dr. Georg Matthaei (1882-1956) betrieben hat, ein regionaler Kirchenhistoriker, der unter anderem für seine Dissertation zu den Vikarienstiftungen der Lüneburger Stadtkirche bekannt ist. Für die von ihm veröffentliche Familienchronik sammelte er (ebenso wie seine Vor- und Nachfahren) Daten und Geschichten der verstreuten Familie Matthaei.

Der Familienname ist in Deutschland weit verbreitet, doch dank der im Nachlass vorhandenen intensiven Familienrecherche ist es möglich, zumindest einige „Äste“ des Stammbaums genau zu benennen. Der hier am meisten behandelte „Verdener Ast“ beginnt mit Georg Matthaeis Urgroßvater Carl Christian (1770-1847), welcher Medizinalrat war und in Verden praktizierte. Dessen Söhne wiederum sind nur zum Teil in Verden geblieben und in der Generation der Enkel hat sich dieser Ast auch über Deutschland und sogar bis nach Chile verstreut. Dennoch blieb der Kontakt zu denen, die in Verden lebten, weiterhin vorhanden. Ein Kind von Carl Christian, welches in Verden geblieben war, ist Pastor Friedrich Matthaei (1804-1895) und nach ihm sein Sohn Dr. Friedrich Matthaei (1839-1902), der einen Großteil seines Lebens ebenfalls hier praktizierte. All das kann man dank der erstellten Stammbäume nachverfolgen.

Doch nicht nur die Ahnenlisten oder die Korrespondenz zum Familienverband machen die Forschungsunterlagen von Georg Matthaei so spannend, sondern auch die in diesem Zuge von ihm und seinem Vater Friedrich gesammelten persönlichen Dokumente der Familie.
Hervorzuheben sind mehrere Tagebücher unter den Archivalien, dabei unter anderem Reisetagebücher des Pastors Friedrich Matthaei aus seiner Studentenzeit (1824-1826) und ein Kriegstagebuch von dessen Sohn Dr. Friedrich Matthaei mit einer Beschreibung der Schlacht von Langensalza 1866. Auch Fotografien wurden für die Veröffentlichung der Familienchronik und die weiteren Forschungen gesammelt und es finden sich viele Porträts von Familienmitgliedern aus dem 19. Jahrhundert im Nachlass. Des Weiteren sind einige Alben mit Zeichnungen vorhanden, angefertigt unter anderem von Oswald Stahl, einem Kaufmann aus Erfurt und Großvater von Georg Matthaeis Ehefrau Gertrud geb. Arnold.

Insgesamt bietet der Nachlass eine spannende Einsicht in das Familienleben im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts und ist damit eine wichtige sozial- und kulturgeschichtliche Quelle. Die Erschließungsdaten zum Nachlass der Familie Matthaei sind jetzt unter www.arcinsys.niedersachsen.de abrufbar.
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Foto des Studenten Fritz Matthaei von 1859
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Titelseite des Kriegstagebuches von Friedrich Matthaei
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