Dreharbeiten zur Dokumentation über Konzentrationslager im Emsland in der Abteilung Osnabrück
Am Montag, 24. Januar 2022 wird in der Reihe „Geschichte im Ersten“ die Dokumentation „1933 – Folterkeller im Wohnquartier“ um 23:30 Uhr in der ARD ausgestrahlt. In dem Film, der bereits jetzt in der Mediathek zu sehen ist, werden auch die Geschehnisse in den frühen Konzentrationslagern im Emsland zwischen 1933 bis 1936 Thema sein. Der zentrale Bestand dieser Lager wird in der Abteilung Osnabrück des Niedersächsischen Landesarchivs aufbewahrt.
Ende Februar 2021 drehte ein Team um Susanne Brahms von Radio Bremen Fernsehen auch im Lesesaal und im Magazin des Osnabrücker Archivs für die Erstellung der Dokumentation über die frühen Konzentrationslager in Deutschland 1933 bis 1937. Ein Teil der Dokumentation widmet sich den Konzentrationslagern im Emsland und dem Prozess gegen den SS-Sturmbannführer Heinrich Remmert 1934 wegen Häftlingsmisshandlungen im Lager Esterwegen.
In Osnabrück arbeitete das Team von Radio Bremen Fernsehen in Begleitung von Sebastian Weitkamp, Co-Leiter der Gedenkstätte Esterwegen, im Niedersächsischen Landesarchiv, wo teilweise noch originale Akten zu diesem wenig bekannten Prozess verwahrt werden.
Zudem werden in der Abteilung Osnabrück alle erhaltenen Akten der Emslandlager aus der Zeit von 1933 bis 1945 – wozu auch etwa ca. 20.000 Gefangenenpersonalakten und einige Lagerkarteien sowie Verwaltungsunterlagen gehören.
Darüber hinaus wird in der Abteilung die ca. 48.000 Karten umfassende Kartei der Geheimen Staatspolizei archiviert, die zwischen 1933 und 1945 für Osnabrück, das Emsland und die Grafschaft Bentheim zuständig war. Die Kartei gehört zu den wenigen erhaltenen Karteien der Gestapo in Deutschland.
Anschließend drehte das Team noch im Untersuchungsgefängnis sowie im Landgericht Osnabrück, wo der Prozess gegen Remmert im Jahr 1934 stattfand.