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Bachelor-Arbeit zur Kanada-Auswanderung in den 1920er Jahren prämiert

Linus Lanfermann-Baumann erhält in der Abteilung Oldenburg den „Förderpreis Regional 2022“ der Oldenburgischen Landschaft


 
Prof. Dr. Uwe Meiners (Landschaftspräsident), Linus Lanfermann-Baumann, Dr. Kerstin Rahn (Abteilungsleiterin NLA-Oldenburg)

Am 10. Mai wurde im Vortragssaal des Niedersächsischen Landesarchivs – Abteilung Oldenburg im feierlichen Rahmen der diesjährige „Förderpreis Regional“ der Oldenburgischen Landschaft durch Landschaftspräsident Prof. Dr. Uwe Meiners an den Studierenden Linus Lanfermann-Baumann überreicht. NLA-Abteilungsleiterin Dr. Kerstin Rahn freute sich mit dem Preisträger über die Auszeichnung, denn für seine Examensarbeit hat Lanfermann-Baumann auch Akten u.a. des Oldenburgischen Innenministeriums (Best. 136) herangezogen, die in der Abteilung Oldenburg bewahrt werden.

Seit 2015 vergibt die Oldenburgische Landschaft jährlich einen Förderpreis für Studierende, die bis Oktober des Vorjahres ihre Bachelor- oder Master-Arbeit einreichen können. Wichtig dabei: Das Thema, aus welchem Fachbereich auch immer, muss einen erkennbaren Bezug zur Region haben. Die Oldenburgische Landschaft möchte damit dem Nachwuchs ermuntern, sich gezielt mit wissenschaftlichen Fragen zu beschäftigen, die das Oldenburger Land betreffen. Dotiert sind die maximal drei Preise mit jeweils 500 Euro.

Der Titel der in diesem Jahr prämierten Arbeit lautet: „Auswanderung aus dem Freistaat Oldenburg nach Kanada während der Weimarer Republik“. Begutachtet wurde sie von Hon.-Prof. Dr. Gerd Steinwascher, von 2002 bis 2018 Leiter der Abteilung Oldenburg und weiterhin – zusammen mit Prof. Dr. Dietmar von Reeken – Leiter der Arbeitsgemeinschaft Landes- und Regionalgeschichte der Landschaft. Er attestierte Lanfermann-Baumann eine inhaltlich wie methodisch überdurchschnittliche, uneingeschränkt preiswürdige Leistung.

Gedenkzettel Anneliese Lanfermann

Relativ gut erforscht ist die Auswanderung aus Nordwest-Niedersachsen für das 19. Jahrhundert, weniger dagegen die Auswanderung nach dem Ersten Weltkrieg. In den meisten Fällen war die Not durch Wirtschaftskrisen ausschlaggebend, so auch für Lanfermann-Baumanns Großonkel Theodor Lanfermann, der 1928, dem Jahr mit der höchsten Auswanderungszahl aus dem Freistaat Oldenburg, von Kneheim im Landkreis Cloppenburg nach Kanada auswanderte.

Im Rahmen der Examensarbeit wurden anhand von Hafen-Statistiken usw. jährliche Auswanderungszahlen erhoben und ihre Veränderungen untersucht. Auf der Grundlage von Ministerial- und Kreisakten sowie der Auswertung der in Cloppenburg erscheinenden Münsterländischen Tageszeitung werden die Ursachen und die Organisation der Auswanderung beschrieben (Werbung durch Reedereien, Werber, Vorträge usw.). Sogenannte „Kettenwanderungen“ führten z.B. in bereits bestehende Auswanderersiedlungen wie die stark von katholischer Zuwanderung geprägte St. Peterskolonie (Provinz Sasketchewan).

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