Kolloquium „150 Jahre Landesarchiv in Osnabrück“
Bildrechte: Anne Picard-Elhady
Die Präsidentin des NLA begrüßt die Teilnehmer des Kolloquiums (Foto: Anne Picard-Elhady)
Am 10. Mai 2019 fand das 14. Kolloquium des Arbeitskreises Stadt- und Regionalgeschichte (Verein für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück) statt. Das Kolloquium war dem 150. Gründungsjubiläum des Königlich Preußischen Staatsarchivs in Osnabrück gewidmet und wurde an der Universität Osnabrück und im Niedersächsischen Landesarchiv – Standort Osnabrück (NLA Osnabrück) abgehalten.
Am Vormittag fand im Senatssitzungssaal der Universität Osnabrück das klassische Kolloquiumsprogramm mit Vorträgen zur Archivtheorie, -geschichte und -praxis statt. In zwei Sektionen („Aufbewahren“ / „Entdecken“) wurden den etwa fünzig Teilnehmern die Entwicklung des Osnabrücker Archivs und die zentralen Aufgaben eines modernen Archivars vorgestellt
Bildrechte: Anne Picard-Elhady
Quellenstudium (Foto: Anne Picard-Elhady)
Dr. Birgit Kehne (NLA Osnabrück) und Dr. Thorsten Unger (Universitäts-/Hochschularchiv im NLA Osnabrück) warfen einen Blick auf die Geschichte des Hauses und Fragen der modernen Überlieferungsbildung. Dr. Isabelle Guerreau (NLA Osnabrück) und Dr. Stephanie Haberer (NLA Hannover) beleuchteten Archivbenutzung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Eingerahmt wurden die archivtheoretischen und –historischen Vorträge von zwei Beiträgen von Dr. Thomas Brakmann (NLA Osnabrück), der Archive, Archivare, Archivbenutzer und die mit ihnen verbundenen Klischees aus Sicht der Literatur betrachtete.
Am Nachmittag öffnete das NLA Osnabrück seine Tore und bot ca. hundert Besuchern Einblicke in die Quellen, das Gebäude und das Archivinformationssystem Arcinsys. Darüber hinaus wurden Forschungsprojekte und Kooperationspartner vorgestellt.
Bildrechte: Anne Picard-Elhady
Quellen zu Haus und Hof präsentiert von Anna Philine Schöpper (Foto: Anne Picard-Elhady)
Christoph Gräf (NLA Osnabrück) führte unter dem Motto „Vom Laufenden Meter Flachware über den Mikrofilm zum Gigabyte – Magazinführung über 150 Jahre des Verstauens und die Kunst, alles wiederzufinden“ in zwei Führungen durch die Magazine des Landesarchivs. Anna Philine Schöpper (Kreisarchiv im NLA Osnabrück) stellte Quellen rund um Haus und Hof vor, während Eike Knehans (NLA Osnabrück) Forschungsstrategien im Archivinformationsystem „Arcinsys“ aufzeigte. Den Historischen Verein und seine Kooperation mit dem Landesarchiv stellte Renate Janßen vor.
Das Archiv wurde zusätzlich auch aus der Nutzersicht beleuchtet: Irmtraut Tiemann vom Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück gab Hilfestellungen in Fragen der Familienforschung, Matthias Gafke (Gedenkstätte Augustaschacht / Gestapokeller) präsentierte Forschungsergebnisse, die auf Quellen des NLA Osnabrück beruhen.
Bildrechte: Anne Picard-Elhady
Blick in das Magazin (Foto: Anne Picard-Elhady)
Das zweigeteilte Programm erfreute sich großen Interesses. Sowohl „Archivexperten“ als auch „Archivneulinge“ konnten erfahren, dass das Archiv nicht unbedingt im „Keller“ liegt, es heute nicht mehr „geheim“ und auch kein „Gefängnis eines düsteren Zimmers voller Staub und vergilbter Dokumente“ ist und dass Archivare nicht unbedingt „alte wunderliche, merkwürdige Männer“ sein müssen.