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NS-Entschädigungsakten der Abteilung Hannover jetzt online recherchierbar

QUELLEN ZU TAUSENDEN VERFOLGUNGSSCHICKSALEN SIND LEICHTER AUFZUFINDEN.


Bildrechte: NLA

In der unmittelbaren Nachkriegszeit leitete die britische Verwaltung Entschädigungszahlungen für Opfer der NS-Gewaltherrschaft in die Wege. Ab 1953 wurde die Entschädigung bundeseinheitlich geregelt. Überlebende des Holocaust stellten Anträge ebenso wie andere Verfolgte aus „rassischen“, aus politischen oder religiös-weltanschaulichen Gründen. Zuständig für die niedersächsischen Verfahren waren in der überwiegenden Zeit die Bezirksregierungen, zuletzt nur noch das Dezernat „Wiedergutmachung“ im Landesverwaltungsamt. Von dort sind ab 1989 die geschlossenen Akten in mehreren großen Ablieferungen vollständig in die staatlichen Archive gelangt. Die Überlieferung aus den Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bildet heute den Bestand Nds. 110 W in der Abteilung Hannover des Niedersächsischen Landesarchivs.

Noch sind nicht sämtliche Akten erschlossen, und einige unterliegen noch archivgesetzlichen Schutzfristen. Rund 24.000 Verfahrensakten können aber ab jetzt im Archivinformationssystem Arcinsys online recherchiert werden

NLA HA Nds. 110 W. Die Datensätze enthalten Informationen zur betroffenen Person mit Geburts-, Wohn- und Verfolgungsort, zum Grund der Verfolgung und zu den geltend gemachten Schäden. Die Akten selbst können bei Interesse im Lesesaal des Archivs eingesehen werden. Zu den noch nicht online recherchierbaren Akten kann schriftlich angefragt werden.

Hintergrundinformationen zu den Wiedergutmachungs- bzw. Entschädigungsakten bieten sowohl die Bestandsbeschreibung sowie eine Publikation des Landesarchivs über NS-Quellen und ihre Nutzungsmöglichkeiten. Darin wird auch die Überlieferung in den NLA-Abteilungen mit Zuständigkeit für die anderen Regierungs- bzw. Verwaltungsbezirke in Niedersachsen behandelt; zum Teil sind diese Bestände bereits ebenfalls in Arcinsys frei nutzbar.

Artikel-Informationen

erstellt am:
25.04.2025

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