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Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa und Befreiung vom Nationalsozialismus

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Der britische Feldmarschall Montgomery verliest am 4. Mai 1945 die Kapitulationserklärung der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande vor der deutschen Delegation unter Generaladmiral von Friedeberg (Imperial War Museum BU 5207
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Mitteilung des Oberbürgermeisters der Stadt Lüneburg vom 9. Mai 1945 an den Regierungspräsidenten in Lüneburg (NLA HA Hann. 180 Lüneburg Acc. 3/087 Nr. 269)

Am 4. Mai 1945 ergaben sich die deutschen Truppen an der britischen Front auf dem Timeloberg bei Lüneburg dem britischen Feldmarschall Montgomery. Mit dieser Teilkapitulation der Wehrmacht in Nordwestdeutschland, Dänemark und den Niederlanden wurde das Ende des Zweiten Weltkriegs eingeleitet.

Die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht auf allen Kriegsschauplätzen in Europa trat am 8. Mai 1945 in Kraft. Sie war am Vortrag in Reims und auf Drängen der Sowjetunion ein zweites Mal im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst unterzeichnet worden. Der 8. Mai 1945 bedeutete das Ende von zwölf Jahren nationalsozialistischer Gewaltherrschaft und mehr als fünf Jahren Krieg, die mehr als 60 Millionen Menschen das Leben kosteten. Der Kern des Nationalsozialismus zeigte sich im Völkermord an den europäischen Juden. In der systematischen, vom Staat organisierten und seit 1941 industrialisierten Ermordung von sechs Millionen Juden fand die nationalsozialistische Rassenpolitik ihren schrecklichen Höhepunkt.

Die rechtliche Grundlage für die Verfolgung der Juden in Deutschland war mit den am 15. September 1935 vom Reichstag verabschiedeten so genannten Nürnberger Gesetzen geschaffen worden. Judenverfolgung war fortan nicht nur legal, sondern gesetzlich verordnet. Mit einer ihrer ersten Anordnungen hob die englische Militärregierung in Lüneburg am 9. Mai 1945 diese „Rasse-Gesetze“ auf und drohte allen Beamten bei Verstoß eine mindestens zehnjährige Gefängnisstrafe an.

Das Erinnern und Gedenken an den 8. Mai hat in Deutschland eine wechselvolle Geschichte. Im Gegensatz zur Deutschen Demokratischen Republik erfuhr der 8. Mai in der frühen Bundesrepublik Deutschland wenig öffentliche Aufmerksamkeit, weil er vor allem mit Zusammenbruch, Besatzung, Verlust von Heimat und deutscher Teilung assoziiert wurde. Dies begann sich erst seit den 1960er- und 1970er-Jahren langsam zu wandeln. Zu einem erinnerungspolitischen Wendepunkt wurde die wegweisende Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag des Kriegsendes. Er betrachtete den 8. Mai als „Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“.


Mitteilung des Oberbürgermeisters der Stadt Lüneburg vom 9. Mai 1945 an den Regierungspräsidenten in Lüneburg:

„ Die englische Kommandantur teilt mir zur Weitergabe mit, dass die Rasse-Gesetze aufgehoben sind. Jeder Beamte, der gegen die Anordnung verstösst, wird mit mindestens 10 Jahren Gefängnis bestraft.“

(NLA HA Hann. 180 Lüneburg Acc. 3/087 Nr. 269)


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