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Die schwedische Landesherrschaft in den Herzogtümern Bremen und Verden

Das Archiv der schwedischen Regierung wurde mithilfe von DFG-Mitteln neu erschlossen.


Bildrechte: NLA
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Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat seit 2015 die digitale Erschließung des frühneuzeitlichen „Schwedischen Regierungsarchivs“, das in der Abteilung Stade einen der umfangreichsten und bedeutendsten Bestände bildet, gefördert. Der Bestand Rep. 5a umfasst die Akten der etwa sieben Jahrzehnte dauernden schwedischen Regierung in den Herzogtümern Bremen und Verden vom Westfälischen Frieden bis zum Übergang an das Kurfürstentum Hannover und stellt die zentrale archivalische Überlieferung zur schwedischen Landesherrschaft im Elbe-Weser-Raum dar.

Das Projekt teilte sich in zwei jeweils auf drei Jahre angelegte Phasen, in der die insgesamt etwa 185 lfd. Meter des Bestandes in rund 9.500 Datensätzen inhaltlich erschlossen wurden. Während in der ersten Projektphase die zentralen Teilbestände „Auswärtiges“ und „Innere Angelegenheiten (Landessachen)“ verzeichnet wurden, konzentrierte sich die Erschließung in der zweiten Projektphase seit November 2019 vor allem auf die Überlieferung zu den einzelnen Landesteilen der Herzogtümer Bremen und Verden (siehe zum Projekt auch hier sowie NLA-Magazin 2016, S. 28/29; NLA Magazin 2020, S. 33/34; NLA-Magazin 2023, S. 28-30; Archiv-Nachrichten Niedersachsen (ANN) 20/2016, S. 111-115).

Die Erschließung erfolgte durch Dr. Beate-Christine Fiedler mithilfe des Archivinformationssystems „Arcinsys Niedersachsen und Bremen“. Durch ausführliche „Enthält-Vermerke“ ist eine dem inhaltlichen Wert des Bestandes gerecht werdende Tiefenerschließung gesichert. Darüber hinaus wurde in der zweiten Projektphase der Einsatz von personenbezogenen Normdaten erprobt (siehe den Beitrag in: ANN 26/2022, S. 99-107).

Bereits nach der ersten Projektphase wurde deutlich, in welchem Ausmaß die schwedische Großmacht – und damit auch der Elbe-Weser-Raum – in die europäische und Reichs-Politik eingebunden war. Was dieses bedeutete, wurde bis heute verkannt, da wegen der schlechten Erschließung vor Projektbeginn die Grundlagen für die Erforschung fehlten. Der zweite Teil des Bestandes Rep. 5a dokumentiert eindrucksvoll und detailliert die Umsetzung der schwedischen Herrschaft mit ihrer modernen Verwaltung in den einzelnen Städten (darunter auch Bremen und Hamburg mit ihrem zur schwedischen Krone gehörenden Dombezirk bzw. Domkapitel), Flecken, Ämtern, säkularisierten Klöstern, Festungen, Gerichten, Börden und Marschländern des Elbe-Weser-Raums.

Mit dem in der Abteilung Stade des NLA bewahrten Bestand steht ein wichtiger und nunmehr tiefenerschlossener Quellenfundus für die historische Erforschung der norddeutschen und (nord)europäischen Politik des 17 und 18. Jahrhunderts bereit.

Internetadresse des Bestandes:

http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b4192

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