Retrokonversion analoger Findbücher mit DFG-Mitteln abgeschlossen
Im Jahr 1982 wurden erstmals analoge Repertorien der niedersächsischen Staatsarchive in die Erschließungsdatenbank iznAIDA übertragen. Seither ist die niedersächsische Archivverwaltung damit befasst, die hand- und maschinenschriftlichen Findbücher Schritt für Schritt zu digitalisieren und neben den originär digital erstellten Findmitteln über das Internet zugänglich zu machen. So konnten seit 2009 in drei mit Unterstützung der DFG durchgeführten Projekten insgesamt 235 analoge Findbücher mit 456.546 Verzeichnungseinheiten digitalisiert und für die Online-Recherche freigegeben werden.
In einem vierten von der DFG geförderten Projekt wurden seit 2019 die noch verbliebenen analogen Findmittel mit mehr als 26.000 Verzeichnungseinheiten digitalisiert und im Archivportal „Arcinsys Niedersachsen und Bremen“ eingestellt. Sobald die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen worden sind, sollen die Erschließungsinformationen zudem an das Archivportal D und weitere Portale weitergegeben werden.
Die Findbücher in diesem jüngsten Projekt gehören zu Archivbeständen der Abteilung Wolfenbüttel und decken den Zeitraum vom 10. bis zum 20. Jahrhundert ab. Sie umfassen die Überlieferung verschiedener Behörden, Gerichte und Klöster sowie namhafter Familien des braunschweigischen Adels und gewähren damit einen einzigartigen Einblick in mehr als zehn Jahrhunderte niedersächsischer Geschichte. Zu den nun online verfügbaren Findbüchern gehören die Urkundenbestände des Kanonikerstifts St. Blasii in Braunschweig, des Klosters St. Ludgeri vor Helmstedt sowie der bis ins Mittelalter zurückreichenden Sammlungen von Siegelabgüssen und Siegelstempeln. Auch die Aktenbestände von weiteren Behörden und Gerichten des Herzogtums Braunschweig sind nun online recherchierbar. Sie dokumentieren u. a. die Militär- und Justizgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts sowie den Bergbau im Harz.