Braunschweigs Soldaten und die Amerikanische Revolution
Ausstellung und (schulische) Themenführungen im Niedersächsischen Landesarchiv Wolfenbüttel
Was haben diese weltpolitischen Ereignisse mit der Geschichte Braunschweigs zu tun? Zweierlei: Das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel war an der Amerikanischen Revolution und dem Unabhängigkeitskrieg maßgeblich beteiligt, wenn auch auf Seiten Großbritanniens. Herzog Carl I. vermietete seinem welfischen Vetter König Georg III. von Großbritannien, Kurfürst von Hannover, ein Kontingent von etwa 4.300 Soldaten, um sein hochverschuldetes Territorium vor dem Bankrott zu bewahren. Als Subsidientruppen unterstützten die Braunschweiger unter dem Kommando des Generalmajors Friedrich Adolf Riedesel Freiherr zu Eisenbach die britischen Truppen im Kampf gegen die „Rebellen“ in Übersee. Sie halfen erfolgreich bei der Verteidigung Kanadas, unterlagen dann aber in der Doppelschlacht bei Saratoga (Oktober 1777), einem Wendepunkt des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, den Unionstruppen und gerieten in Kriegsgefangenschaft. Blickt man auf die Gegenwart, so ist die Amerikanische Revolution seit einigen Jahren in Niedersachsen Teil der Lehrpläne für den Geschichtsunterricht der zwölften Jahrgangsstufe. Weltgeschehen und Landesgeschichte berühren einander – was läge daher näher als beides zusammenzuführen und zugleich für Schülerinnen und Schüler aufzubereiten?
Die Ausstellung steht während der Öffnungszeiten des Landesarchivs allen Interessierten offen. Zugleich dient sie als Grundlage, um den Gymnasien und Gesamtschulen in Braunschweig und Wolfenbüttel Themenführungen anzubieten, welche die Lehrplaninhalte an einem außerschulischen Lernort ergänzen und konkretisieren. Anhand der Originalquellen lässt sich den Schülerinnen und Schülern ein authentischer Eindruck von den damaligen Ereignissen vermitteln, werden Bezüge zwischen der Braunschweigischen Geschichte und dem Geschehen in Nordamerika erkennbar. Das Angebot stößt bislang auf große Resonanz, etwa 20 Schulklassen haben sich für Führungen angemeldet. Allen interessierten Mitgliedern des Braunschweigischen Geschichtsvereins werden ebenfalls zwei Termine für Themenführungen angeboten.
Information:
Ausstellungsort: Ausstellungssaal des Niedersächsischen Landesarchivs – Abteilung Wolfenbüttel (Forstweg 2, 38302 Wolfenbüttel)
Laufzeit der Ausstellung: Vom 8. November 2021 bis zum 4. Februar 2022.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnertag 9-16 Uhr, Freitag 9-13 Uhr
Führungstermine für Mitglieder des Geschichtsvereins: 30. November und 7. Dezember von 16-17 Uhr (Anmeldung bitte per Mail an: Heike.Ostwald@nla.niedersachsen.de)
Ausblick:
Es ist geplant, die Exposition auch als virtuelle Ausstellung auf der Homepage des Landesarchiv anzubieten, so dass sie dort auch nach Ende der Laufzeit besichtigt werden kann.
Ein Beitrag für das Braunschweigische Jahrbuch für Landesgeschichte 103 (2022) zum Einsatz der Braunschweiger Soldaten in Übersee und zur Dokumentation der Ausstellung und Themenführungen befindet sich in Vorbereitung.